Kreuzwege 18

„Man kann so viel lernen, wenn man nur die Augen aufmacht“, erwiderte Cyrus, „Ich mag deine Haltung Iareth. Du lässt dir keinen Bären aufbinden. Aber bedenke auch das die Skepsis ihre Schattenseiten hat. Leicht hat man eine Ausrede parat etwas zu verwerfen, was der goldene Weg sein könnte. Hör zu ich …“

In diesem Augenblick trat eine auffallende Frau an ihren Tisch. Sie hatte dunkle Haut, wie von verglommener Holzkohle, ihr Haar war unecht und hatte die Farbe von glänzendem Graphit. Es reichte ihr bis zu Taille. In scharfen Kontrast trug sie türkise Pluderhosen, deren Bund weit unter ihrem Bauchnabel war. Um ihren Oberkörper hatte sie kunstvoll einen weißen Seidenschal geschlungen, der mehr frei ließ als bedeckte. Ihr Mund war so grell rot geschminkt das man ihn wie gebannt anstarren musste. Sie hielt einen Korb voll mit fünfblättrigem Jasmin vor sich.

„Wollt ihr Yasmin besuchen“, offerierte sie in lasziven Tonfall, „heute ist die Nacht der Feuer und bei Yasmin brennt es am heißesten, meine Lieben.“

Cyrus nahm desinteressiert einen Schluck Wein. Während Martha sich in ihren Stuhl lehnte und lachen musste.

„Hey, kleiner Elf“, Yasmins Augen klimperten förmlich unter den langen Wimpern, „soll ich später für dich tanzen.“

„Nur für dich“, hauchte sie in sein Ohr.

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