Kreuzwege 29

Cyrus‘ rechte Augenbraue senkte sich aus der Höhe, wo sie während der Rede des Diebes verharrt war. Er schaute jetzt grimmig. Eigentlich hatte er darauf gehofft, dass der Khajiit einfach wegrennen würde. Dann hätte er abwinken können und hätte ein reines Gewissen gehabt. Jedenfalls so einigermaßen. Doch dann hatte er mit den üblichen Ausreden angefangen und den reumütigen und Unschuldig in diese Umstände Abgerutschten gemimt.

„Besser du hältst dich doch lieber an ehrliche Arbeit, denn zum Dieb taugst du ja nicht viel“, stieß Cyrus unwirsch hervor. Er schnappte sich den Beutel und steckte ihn sich unbesehen in die Tasche. Einige Münzen klimperten darin. Plötzlich entspannte sich Cyrus innerlich. Ihm kam die Erkenntnis, dass der Aufwand es nicht wert war. Was er auch sagen würde, bei seinem Gegenüber würde es doch nur ins rechte Ohr rein wehen und zum Linken wieder hinaus. Die Alternative die Wachen zu involvieren behagte ihm schon gar nicht, denn dann müsste er den Dieb vielleicht noch in Gewahrsam nehmen.

„Hau einfach ab, ja“, Cyrus winkte ab, „Komm mir ja nicht wieder unter die Augen. Solltest du so unklug sein und dich von den Wachen aufgreifen lassen, dann werde ich mich persönlich darum kümmern, dass du im Kerker landest.“

Cyrus drehte sich um, doch dann zögerte er und sagte: „Nicht das ich Diebstahl gutheiße, aber wäre es nicht besser, wenn du deinen Beruf ernst nimmst. Dann hättest du vielleicht Erfolg. Aber so…, nur zum Überleben? Da kommen einem ja die Tränen.“

Er wartete keine Antwort ab und wandte sich endgültig zum Gehen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..