Kreuzwege 37

Zanodar hatte nicht besonders gut geschlafen. Im Gegensatz zu Volmyns gestriger Behauptung beherbergte das schmale Bett eine gesunde Flohpopulation, die sich sogleich auf die neue Nahrungsquelle stürzte.

Deshalb war er auch als einer der ersten wach, reinigte ausgiebig sein Fell, bürstete die Hose aus und nähte einen Knopf seines Hemdes, der sich gelockert hatte, wieder fest. Wenn alles klappte, stand heute ein Einstellungsgespräch bei der Maurergilde an, da wollte er den erste Eindruck nicht vermasseln.

Zanodar war mit allem fertig als Iareth zu ihm trat. „Dieser ist bereit“, antwortete er auf die Aufforderung gleich zu gehen. Gepäck hatte er nicht, also brachen sie sofort auf.

Unterwegs durch die Stadt opferte der Khajiit sein letztes Goldstück, um an einem Bäckerstand zwei kleine Weizenbrote zum Frühstück zu kaufen.

Eines reichte er Iareth. Als der nach seinem Beutel griff, um es zu bezahlen, winkte Zanodar grinsend ab. „Lass nur. Das ist für den Wein gestern. Und sieh, dieser hat noch Gold übrig.“ Damit hielt er ihm die Münze entgegen, mit der er gerade erst bezahlt hatte. „Wo wollen wir überhaupt hin?“, wechselte er das Thema, bevor Iareth den Trick womöglich durchschaute.

„Zu Volmyn. Es ist nicht mehr weit“, antwortete Iareth. Und als Zanodar nicht gleich reagierte, fügte er hinzu: „Der besonders nette Dunmer von gestern. Du erinnerst dich?“

Oh ja, Zanodar erinnerte sich. Leicht skeptisch zog er die Augenbrauen hoch. Der Tag hatte eigentlich ganz gut angefangen.

„Ist das wirklich notwendig?“, wollte er wissen.

Iareth nickte nur. Dann deutete er auf ein nichtssagendes eingeschossiges Haus in einer Reihe ebenso trister Behausungen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Dort ist es schon.“

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