Iareth verfolgte die Linien auf dem Papier und versuchte sie nachzuvollziehen. Bei Cyrus Worten schaute er kurz auf und runzelte die Stirn. Tatsächlich hatten sie auch früher schon Zeichnungen angefertigt, meist von Festungen oder Straßenzügen, doch Iareth hatte immer Schwierigkeiten gehabt diese Abstraktion mit der Wirklichkeit zusammen zu bringen.
„Mhh,“ machte er, beugte sich noch einmal über das Papier und sagte: „Vermutlich werden die Grabräuber auch irgendwann auf den Trichter kommen den verschütteten Gang freizulegen. Könnte uns Arbeit ersparen… Vielleicht lassen sie mit sich reden, aber bevor wir das probieren, sollten wir trotzdem so viele Informationen über sie haben wie möglich: Wie viele sind sie, wie ist ihre Bewaffnung, wo lagern sie genau, gibt es Verstärkung, die uns in die Quere kommen könnte, Umgebung, Ein- und Ausgänge? Vielleicht können wir von ihren Vorräten leben wenn wir sie ausschalten, das würde uns Arbeit und Kosten sparen. Ich bin sicher, dass sich Grabräuber in die Flucht schlagen lassen, also sollten wir darauf achten sie nicht in die Enge zu treiben. Wenn man Zugang zu bestimmten Kreisen hätte, könnte man sich auch allgemein über sie erkundigen; wer sind sie, wo kommen sie her, wer sind die Anführer, wie wichtig ist ihnen diese Grabstätte und was wissen sie darüber.“ Iareth zuckte mit den Achseln und griff nach der Tasse Tee die Cyrus ihm hingestellt hatte. „Das scheint mir jedenfalls das Klügste zu sein. Wenn es auf ein Blutvergießen hinaus läuft, müssen wir uns gut vorbereiten, vielleicht noch mehr Söldner anheuern…“
Er trank einen Schluck und sah auf, in die Gesichter der beiden anderen. „Also, ich bin kein Spezialist in solchen Dingen, aber ich habe ähnliche Angriffe bereits … erlebt.“