Nicht weit entfernt von dem Platz auf dem Sagit und Martha gingen, einen kurzen Vogelflug entfernt, auf dem Platz den man „Platz der neuen Freiheit“ nannte, stand ein Mann und beugte sich über die Auslage eines Händlers. Er war hager, trug einen Kaputzenmantel aus dickem, schwarzen Stoff und unter der Kaputze lugte ein Schopf roten Haares hervor. Seine dunklen Augen suchten aufmerksam die verschiedenen Gegenstände ab. Der Händler lächelte ihn etwas schüchtern an, „bitte mein Herr, ich habe nur beste Qualität und meine Preise sind gut.“ Der Mann reagierte nicht, er dachte nach. Vor ihm auf dem Tisch lag eine Schwertscheide, alt, gut gearbeitet, von blauer Farbe und ohne den dazugehörigen Säbel. Er kannte diese Waffe und den Mann dem sie gehörte. Der Stadtrat Cyrus hatte kürzlich mit ihm und zwei anderen die Stadt verlassen. „Wo hast du diese Schwertscheide her?“ Fragte er klar und in gebieterischem Ton. Der Händler stutzte unmerklich und sagte, „oh, nun bei der Räumung des alten Hauses in der Wachsstraße habe ich sie ergattert, ein schönes Stück, nicht wahr? Ich denke…“ „Lüg mich nicht an,“ erwiederte der rothaarige Mann kalt. Der Händler verstummte augenblicklich. „Dieses hier,“ der Mann deutete auf einen alten Kessel aus Bronze, „ist aus dem Haus in der Wachsstraße, dass hier, „er zeigte auf einige alte Bilderrahmen, „ist ebenfalls aus der Wachsstraße. Du hast das Haus in der Wachsstraße vor fünf Tagen geräumt. Das hier,“ und er nahm die blaue Schwertscheide in die Hand, „hast du vermutlich gefunden oder von jemandem gekauft, wahrscheinlich heute morgen. Sag mir die Wahrheit und ich kaufe sie dir ab, für zwanzig Silber.“ Der Händler starrte den bedrohlichen Mann an, woher wusste er so genau über seine Auslage bescheid?
„Hör zu,“ sagte der Mann plötzlich sanft, „ich gebe dir zwanzig Silber,“ und er griff in seine Tasche aus der er eine Hand voll Silbermünzen hervorzauberte, „und du sagst mir was du weißt, oder,“ und er ließ die Münzen wieder verschwinden, „ich nehme sie so und zeige dich bei den Wachen an, weil du Hehlerware versetzt.“ Der Händler überlegte nicht lang, er war nicht unbedingt klug aber er konnte ein gutes von einem schlechten Geschäft unterscheiden. „Es ist keine Hehlerware,“ sagte er schnell und sichtlich nervös, „ich habe sie gefunden, gestern Nacht, auf der Straße.“ „Wo genau?“ „Auf der nördlichen Straße, einige Wegstunden von hier.“ „Und dort lag sie einfach so herum?“ Der Händler zögerte, sein Gegenüber merkte es sofort. „Sag mir, was hast du gesehen?“ Der Händler keuchte, es war beängstigend, er wusste, dass er sich in Dagoths Küche brachte, doch er konnte sich den bohrenden Fragen des Fremden nicht entziehen. „Ich hatte nichts damit zu tun,“ preßte er hervor, „es war schon alles vorrüber als ich den Wagen fand. Jemand muss sie überfallen haben, der Wagen ausgebrannt, einige Leichen, Blut, ich…“ Der Händler brach ab. „So, so,“ sagte der Rothaarige, „beschreib mir die Stelle.“ Der Händler tat es. „Ich danke dir,“ sagte der unheimliche Kaputzenträger mit einem mal wieder sanft und legte zwanzig Silbermünzen auf den Tisch. Der Händler zählte nach, als er wieder aufsah war der sonderbare Mann verschwunden.