Hausaufgaben 33

Iareth beeilte sich nicht zu ihrem Treffpunkt zurück zu kehren, immerhin hatte er keine Bekanntschaft vorzuweisen und damit die Wette verloren. Andererseits hatte er nach der Begegnung mit Sara nicht wirklich das Gefühl verloren zu haben und erstaunlicherweise auch den Eindruck, Sagit dank zu schulden. Er schlenderte die Straße zum alten Tor entlang und sah schon von weiten eine Gruppe junger Leute die zappelten und jolten und vermutlich den Abend in Trunk und Leichtsinn verbringen wollten. Aber, war das Sagit?

„Man, Pelle, lass den doch,“ sagte einer aus der Gruppe, allerdings mit Belustigung in der Stimme. „Ey, der hat angefangen, ich wollt nur was trinken gehen!“

Iareth trat von hinten an die Gruppe heran. „Hey,“ sagte er laut und einige drehten sich zu ihm um. Derjenige, der anscheinende Pelle hieß und vor Sagit herumsprang, reagierte nicht. Ohne zu zögern trat er in ihre Mitte und packte den Aufrührer an der Schulter. „Na wat denn?“ sagte dieser, im Glauben einer seiner Freunde hielte ihn zurück. Er erschrak ein wenig, als er Iareths rote Augen erblickte. „Wer bist’n du?“

„Der Segnungen drei,“ sagte Iareth in ruhigem Ton. „Wie wäre es wenn ihr meinen Freund hier in Frieden lasst und euch verzieht?“ Er hob die Augenbrauen und sah in das Gesicht des jungen Mannes, der einige Köpfe größer war als er. Die anderen der Gruppe sahen gespannt zu, wie ihr Kamerad wohl mit dieser Lage umgehen würde. Einen Moment herrschte Stille, dann erklangen die Rufe zum Abendgebet.

„Is‘ ja doch noch einer von deinen Freunden aufgetaucht,“ sagte der junge Mann an Sagit gewandt und zeigte ein schiefes Grinsen. „Und Segnen tut der uns gleich, das‘ ja nett!“ Einige der Gruppe lachten, aber es klang etwas nervös. Iareth lächelte, aber es wirkte kalt und abweisend. „Pass mal auf, Pelle,“ er sprach den Namen besonders deutlich, „ich schlage vor ihr verschwindet jetz in die nächste Taverne und macht euch nen netten Abend und wir kümmern uns um unsere Angelegenheiten, was meinst du?“

„Komm, lass doch die beiden Vögel,“ kam es aus der Gruppe, jetzt mit mehr Nachdruck. Pelle zögerte einen Moment. „Ey,“ sagte er dann, „ich wollt deinen Kumpel doch nur mit in die Taverne nehmen, der saß hier so allein. Aber wenn ihr nich‘ wollt, bitte!“ Er schüttelte Iareths Hand ab, die immer noch auf seiner Schulter lag und hob seine Hände in entschuldigender Geste. „Macht es gut ihr Vögel,“ sagte er im davongehen, aber es klang eher angespannt als lässig. Iareth und Sagit schaute der Gruppe nach wie sie lachend Richtung Unterstadt davon ging.

„War wohl kein guter Treffpunkt hier was?“ sagte Iareth und lächelte Sagit zu.


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