Hausaufgaben 41

Zanodar war anwesend. Körperlich. Geistig sah das etwas anders aus. Seine Gedanken drehten sich schon den ganzen Weg über um zwei Punkte:

Da war zum einen Kirashis Amulett, dass ihm diese Bosmerhexe geklaut hatte. Er musste es wiederbekommen. Unbedingt! Aber wie? Bis jetzt hatte er mit den anderen noch nicht darüber gesprochen. Nur kurz vielleicht, bevor sie die Kanalisation verlassen hatten. Doch zu diesem Zeitpunkt war er zu aufgeregt gewesen, um sich jetzt noch erinnern zu können, ob das Gespräch etwas gebracht hatte oder nicht. Rückblickend konnten sie froh sein, völlig unbeschadet aus Ra’Shiras Herrschaftsbereich entkommen zu sein. Er kannt nicht viele, die das von sich behaupten konnten. Eigentlich … gar keinen.

Egal. Er musste das Amulett wiederbekommen. Unbedingt!

Dachte er das nicht gerade eben?

Hm … vielleicht wäre es wirklich Zeit, sich einen Plan zurecht zu legen, wie sie sein Eigentum zurückerlangen könnten. Nur wollte ihm nichts passendes dazu einfallen. Nicht mal ansatzweise. Natürlich wäre es am einfachsten, den Dieben die Stadtwache auf den Hals zu hetzen. Cyrus konnte ihm da sicher helfen. Der war doch immerhin Stadtrat. Nur … wie sollte er der Wache erklären, dass die Diebe ihn kannten? Einem Khajiit glaubte man nicht so schnell. Nicht bei den Glattrasierten. Und so ganz falsch würden sie damit ja nicht liegen …

Dazu kam, dass er sich nicht sicher sein konnte, ob der angesprochene Wachmann nicht auch im Sold der Diebe stand. Dass die Gilde seit Generationen in der Kanalisation hauste, war ein offenes Geheimnis, und man brauchte nur eins und eins zusammenzählen, um zu wissen, warum sich daran bisher nichts geändert hatte. Korruption war in ganz Tamriel weiter verbreitet als zum Beispielt Nekromantie.

Beim letzten Gedanken stellte sich sein Nackenfell auf.

Die zweite Sache, die Zanodar zu schaffen machte, war seine nicht abgegebene Skoomalieferung. Es war dumm gewesen, erst auf Sagit und Iareth zu warten, statt die Flaschen dem Händler zu bringen. Wie hieß der noch gleich? Varel? Tja, dieser Varel würde sicher auch eine gute Erklärung verlangen, warum Zanodar erst Tage später lieferte.

Wenn er überhaupt liefern konnte. Denn, die Flaschen waren nicht besonders gut versteckt. Als Iareth und Sagit plötzlich aufgetaucht waren, hatte Zanodar noch schnell ein khajiitisches Bedürfnis vortäuschen und sich in die Lücke zwischen zwei Häusern verziehen können. Dort, zwischen Schutt und Farnwedeln, hatte er das Päckchen notdürftig verscharrt. Mehr war in der kurzen Zeit nicht möglich gewesen. Er konnte nur hoffen, dass es dort niemand zufällig fand.

Ja, und nun standen sie wieder mal in der Wildnis. Vor sich ein komisches Bauwerk, dessen Sinn sich dem Khajiit noch nicht erschloss. Er ließ die beiden also einfach machen und wartete ab, was sie für ihn vorgesehen hatten.

Es würde schon schiefgehen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..