Bronzesoldaten 23

Etwas stimmt mit Iareth nicht, schoss es Sagit durch den Kopf, keine Verwirrung, kein Widerstand mehr, sein Blick ist durchdringend. Dann, als er den erhobenen Säbel in Iareths Hand erkannte, zuckte er zusammen und stolperte rückwärts mit seinem Gleichgewicht ringend. Wahrscheinlich rettete ihm das sein Leben, denn die Spitze der Klinge rauschte nur knapp an seinem Gesicht vorbei. Sagit blieb stumm vor Entsetzen. Er konnte sich nicht von der Freude in Iareths Augen abwenden, einer Freude, die aus der Gewissheit kam ihn bald in Stücke zu hacken, ihn gleich zu vernichten. Schon öffnete sich Iareths Mund und verhöhnte ihn mit Gelächter. Aufrecht ging er langsam auf ihn zu. Sagit konnte gerade so, wie beinah gelähmt einen Fuß hinter den anderen setzen. Da hämmerte schon wieder die göttliche Stimme auf ihn ein und zwang ihn auf die Knie. Speichel spritzend widersetzte er sich, aber es half nichts. Diesmal würde er sich das letzte Mal beugen, wurde ihm klar. Mit jeder Faser seines Körpers wehrte er sich gegen die Gewissheit, dass er dieser Macht nichts entgegenzusetzen hatte. Aber er weigerte sich aufzugeben, sich zermalmen und zerstückeln zu lassen. Sein Kopf wurde zu Boden gedrückt. Iareths Stiefel tauchten unerbittlich in seinem Gesichtsfeld auf. Dann stiegen die Hacken auf nach oben und Iareths Gewicht verlagerte sich auf seine Zehenspitzen. Sagit wusste das jetzt der letzte Hieb kam. Sein Kopf war leer. Keine Erinnerungen, keine letzten Wünsche, kein Licht am Ende des Tunnels. Nur hechelnde Atemzüge, die in seinem Brustkorb schmerzten, Spucke, die auf den Boden tropfte und eine hohle Stille in seinen Ohren.

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