Die Zeit verging. Iareth wusste nicht genau wieviel. Manchmal döste er weg, manchmal lag er wach und starrte an die Decke. Die Elfe ließ sich nicht mehr blicken. Sie war irgendwo im hinteren Teil ihres Verlieses oder wanderte draußen umher. Schließlich fiel er wieder in tiefen Schlaf und erwachte erst Stunden später von einem Geräusch. Der Raum war finster, fast alle Lichtquellen waren erloschen und man sah kaum die Hand vor Augen, doch er hörte deutlich wie jemand über den kalten Steinboden tappste. Angestrengt versuchte er durch die Dunkelheit zu schauen. Plötzlich spürte er zwei tastende Hände. Seine Decke wurde zurückgeschlagen, im nächsten Moment legte sich jemand zu ihm auf die Pritsche. Er war zu perplex um zu reagieren, als sich die Elfe eng an ihn schmiegte und den Kopf neben seinen bettete. Einige Minuten vergingen und bald wurde ihr Atem langsam und gleichmäßig. Allmählich dämmerte es ihm, wozu sie einen Gefangenen brauchte.
Iareth lag lange wach, lauschte ihrem Atem und dachte nach. Er war schon beinahe selbst wieder weggedämmert, da begann die Elfe plötzlich zu flüstern. Sie schien im Schlaf zu sprechen und ihre Stimme klang rau und heiser. Sie sprach nicht in der Gemeinsprache sondern – Iareth lauschte angestrengt – das war kein Altmeri, das war Daedrisch! Sofort war er hell wach. Was sollte er tun? War diese Elfe am Ende doch die Aureale, die ein ihm völlig unverständliches Spiel mit ihm trieb? Kurz entschlossen fing er an sich zu bewegen, um die Elfe wach zu rütteln. „Hey, du, wach auf!“ Das flüstern erstarb. Es dauerte eine Weile, dann hörte er leises Wimmern. Er versuchte das Gesicht der Elfe zu erkennen, doch es war zu dunkel. Jetzt zitterte sie am ganzen Leib. „Was, wer? Was hast du da eben gesagt?“ Sie antwortete nicht, sondern schluchzte nur leise. Iareth wusste nicht was er davon halten sollte.